Aktuelle Wetterdaten
Der letzte Sommermonat begann kalt und endete kalt. Dazwischen lag eine Zeit mit 15 Tagen durchgehend Sommer, also doch noch einige Hundstage. Kalt und ohne Sommertag verlief allerdings komplett die erste Dekade. In den 15 Tagen Hochsommer gab es immerhin 8 Tropentage über 30 Grad und 2 Tropennächte über 20 Grad. So schloss der August doch mit einem Wärmeüberschuss ab.
NIEDERSCHLAG: Was der August an Regen bot - und das nach den Regenmassen in der 2. Julihälfte - ist ungewöhnlich. Am 6. August wurde bereits das Monatssoll (64 mm) überschritten. Gewaltige Regenmassen prasselten hernieder. Alleine 8 Tage hatten mehr als 10 mm erreicht. Von Dürre kann man nicht mehr reden. So schloss der Monat mit einem extremen Überschuss ab. Mehr als das Doppelte vom Soll!
Die Sonne schien zwar fast täglich, aber meist nur höchstens wenige Stunden. Am Monatsende mochte sie fast überhaupt nicht mehr, was dazu führte, dass der August als geringster Sonnenmonat dieses Sommers abschloss. An nur 3 Tagen schien die Sonne sichtbar von Aufgang bis Untergang. Leichtes Defizit.
Die Bewölkung war eigentlich immer allgegenwärtig. Wolkenlose Stunden sah man
nur selten.
Die Luftfeuchtigkeit war logischerweise immer sehr hoch und hatte das Niveau eines
Spätherbstmonat.
Der Wind wehte im Gegensatz zu den vielen Unwettern, Hagelschlägen und schweren
Stürnen in Mitteleuropa hier ganz schwach. Lediglich am 3. August blies er hier etwas
stärker.
Unsere Recherche aus der Statistik behandelt das Thema SINGULARITÄTEN
IM SEPTEMBER.
Die Singularitäten haben (oder hatten?) im September einen klassischen Verlauf, nämlich 3
typische Dekaden. Sie sollten in etwa zu 60 % eintreten. Im Rahmen des Klimaanstiegs ist dies heute
allrdings weniger zureffend, aber dennoch interessant. Nach den kalten Tagen Ende August ist es
leicht vorstellbar, dass mit dem September der meteorologische Herbst begonnen hat. Hier nun die
3 Septemberdekaden:
1. Dekade
Im Allgemeinen herrscht spätsommerliches Wetter mit noch echten Sommertagen über 25
Grad und Trockenheit. Seit Beginn der Wetterbeobachtungen 1952 fiel dies nur in 6 Jahren aus. Im
langjährjgen Mittel soll der September 6 Sommertage bringen. Der letzte Sommertag
muss aber nicht in der 1. Dekade sein; im Mittel soll er am 19. September kommen. Sommertage
sind auch noch im Oktober möglich - und das in 17 Jahren seit 1952. So hatte der 4. Oktober
1985 eine Rekordtemperatur von 29,3 °C!
2. Dekade
In dieser Zeit herrscht eine Periode mit kühlem und trübem Wetter. Regenfälle
sind an der Tagesordnung.
3. Dekade
Es ist Altweibersommer, auch wenn echte Sommertage über 25 Grad selten sind. Diese Periode
ist geprägt von schönem und ruhigem Hochdruckwetter. In den oft heiteren Nächten
kann es aber schon kalt werden, sogar frostig oder zumindest Bodenfrost. Der Sollwert des ersten
Frostes ist jedoch der 15. Oktober. Auch Nebel findet häufig statt, meist in der Nacht,
gelegentlich aber auch länger anhaltend. Im Oktober gibt es nochmals eine kleinere
Altweibersommerperiode. Was nach dem turbulenten Sommer 2023 im September los sein wird, steht
allerdings in den Sternen!
01.09.2023
Im folgenden Datenteil sind alle Sollwerte der Vergleichsperiode 1961-1990 in Klammern gesetzt: Werte des AUGUST 2023.
Temperatur:
T-Mittel 19,3 (17,6) °C, Mittel der Maxima 25,1 (24,0) °C
und der Minima 15,0 (11,7) °C, am Boden 14,1 °C.
MAXIMUM 34,1 (32,5) °C am 19. August. MINIMUM 8,8
(5,8) °C am 10. August, am Boden 7,8 °C.
Gezählt wurden: 8 (3) Tropentage über 30 Grad,
15 (13) Sommertage über 25 Grad, 23 (25) Maxima über 20 Grad, 2 (0)
Tropennächte über 20 Grad und 29 (22) Nächte über 10 Grad.
Die tiefen Bodentemperaturen:
In 1 m Tiefe Fall von 16,3 auf 15,4 °C, Anstieg auf 17,2 °C.
In 2 m Tiefe Anstieg von 14,2 auf 15,4 °C.
In 3 m Tiefe Anstieg von 13,4 auf 14,4 °C.
Feuchtigkeit:
Luftfeuchtigkeit 80,8 (71) %. Minimum 28,0 % am 22. August.
Niederschlag 156,4 (64) mm = 244,4 % vom Soll, gefallen an 21 Tagen, alle 21 (14) Tage ab
0,1 mm, 17 (9) Tage ab 1,0 mm und 8 (2) Tage über 10 mm; Maximum 25,1 mm am 6.
August.
Verdunstung 36,2 (53) mm, pH-Wert: 5,07.
Bewölkung: 68,2 (55) %. 3 (7) heitere Tage unter 20 %, 10 (15) wolkige Tage, 18 (9)
trübe Tage über 80 %.
Sonne: 207,2 (214) Stunden, also 96,8 % vom Soll. 1 Tag verlief ganz ohne Sonnenschein,
3 Tage mit weniger als 1 Stunde.
Gewitter: 5 (7) an 4 (5) Tagen.
Es gab keinen Sturm (0,4 Tage).
Nebel an 7 (4) Tagen.
Windweg 1712,2 km = 2,30 (3,43) km/h = 0,64 m/s.
HISTORISCHES
In der 1952 begonnenen
PWSD-Geschichte ragen August 1956 mit 12,8 °C und
August 2022 mit 23,7 °C im T-Mittel heraus.
Alle 31 Maxima über 20 Grad hatten 8 Auguste.
28 Sommertage über 25 Grad gab es im August 2003 und
2022, aber nur 2 Sommertage im August 2006 - und das nach dem heißesten
Monat überhaupt, dem Juli 2006!
18 heiße Tage über 30 Grad hatten der August
2003 und 2018, der August 2022 hatte 16 Tage.
BODENFROST gab es einmal im August 1960 und 2 Bodenfröste
im August 1978.
T-Extreme: Maximum 40,2 °C am 7. August 2015.
Minimum am 14. August 1960 1,4 °C, am Boden
-1,3 °C am 18. August 1978.
Nässester August: 186,0 mm 1954.
Trockenster August: 5,1 mm 1952.
Sonnenextreme: 371,9 Stunden im August 2003.
Nur 127,0 Stunden schien die Sonne im August 1968.
Gewitter: 20 im August 1958. Die einzigen
Sommermonate ohne Gewitter waren August 2007, Juni 2014 und Juli 2020.
3 Stürme tobten im August 1956 und 1957.
Unvergessen bleibt der gewaltige Hagelsturm am 6. August 1954 in Sennfeld: Riesige
Hagelbrocken zerfetzten Bäume und Sträucher bis zur Kahlheit. Diese begannen im darauf
folgenden September wieder zu grünen und sogar zu blühen!
11 Tage mit Nebel hatte der August 1977.
-pwsd- 01.09.2023
-pwsd- 01.09.2023
Am 31. August ging der meteorologische Sommer offiziell zu Ende. Er wird wohl in Erinnerung bleiben: Es war ein spektakulärer Sommer mit zum Teil verheerenden Unwettern, Hagelstürmen und Hochwasserschäden. Zum Glück blieb die Region Schweinfurt von diesen Katastrophen verschont. Aber auch hier wurde er spektakulär empfunden: Dürrephasen und gigantische Regenfluten fanden in diesem extremen Sommer statt. Hitzewellen und unangenehme Kälte gab es, wenn auch letztere seltener auftrat. Insgesamt verlief der Sommer 2023 aber warm, aber wesentlich kühler als der Sommer 2022 (22,1 °C). Die Sonne erreichte zwar einen Überschuss (außer im August), aber weniger als die 1005 Stunden im Sommer 2922. Das Regensoll des Sommers (199 mm) wurde am 7. August erreicht, das Sonnensoll am 8. August.
JUNI
Bis zum 20. nur 20,2 mm Regen; am Ende 27,6 mm (Soll 75 mm), Sonne 362,8 Stunden
(Soll 211 Stunden), Temperatur 20,9 °C (Soll 16,4 °C). Er war der wärmste
der 3 Sommermonate.
JULI
Warm 20,6 °C (Soll 18,1 °C), Sonne 271,4 Stunden (Soll 235 Stunden). Die
höchste Temperatur von 35,6 °C am 15. Juli war eigentlich nichts Besonderes.
Regen bis 14. Juli: 10,2 mm. Damit hatte die erste Sommerhälfte mit nur 37,8 mm
Regen das Kriterium extremer Dürre!! Mit der 2. Sommerhälfte kam aber
ein gigantischer Umschwung: Extreme Regenfluten gab es nun und hörten nicht
mehr auf.
AUGUST
Die Krönung der Regenmassen (s.o.)!! Aus dem Dürresommer wurde ein
extremer Regensommer.
Zusammenfassung:
TEMPERATUR: Zu warm.
NIEDERSCHLAG: Extrene Dürre dann extrem nass. Insgesamt zu nass.
SONNE: Sonnenüberschuss..
Nachfolgend die Daten des meteorologischen Sommers 2023 (92) Tage).
Die Klammerwerte sind die Sollzahlen der Vergleichsperiode 1961-1990.
Gewitter: 13 (22) an 11 (16) Tagen.
Sturm: Keiner (1,3 Tage).
Nebel: 10 (10) Tage.
Wind: 6636,8 km Windweg, Mittel 3,01 (3,70) km/h = 0,83 m/s.
-pwsd- 01.09.2023
Beim Twittern = X erfahren Sie aktuelle Kurzmeldungen vom Wetter in Schweinfurt:
Herausragendes Thema dieses Jahres ist die anhaltende Dürre im Verlauf des bisherigen Jahres 2015. Seit dem Februar 2015 dauert nun die markante Trockenheit an. Inzwischen ist es Juli geworden. Medien berichten von der größten Dürre seit fast 40 Jahren. Tatsächlich war es auch hier seit 1976, also seit 39 Jahren, nicht mehr so trocken. Das Jahr 2015 ist freilich noch lange nicht zu Ende. Unkenrufe behaupten gar, dass uns ein Klima wie in der Sahara bevorsteht. Das ist natürlich haushoch übertrieben! Die besondere Stellung des bisherigen Jahres 2015 soll nun nachfolgend untersucht werden:
Abschnitt 1: Nur 1988 mit 761,9 mm und 1995 mit 686,4 mm verliefen zu nass (Soll 651 mm). Alle übrigen 11 Jahre waren zu trocken, besonders 1991 mit 402,3 mm. Es handelte sich hier also um eine ausgesprochene Trockenperiode. Das Mittel dieser 13 Jahre betrug 573,3 mm.
Abschnitt 2: Nach leicht zu trockenem 2001 mit 620,9 mm brachte 2002 stolze 722,1 mm Niederschlag. Es folgten 3 trockene Jahre, u.a. 2003 mit 371,4 mm. Mit 2006 begann eine nasse Periode, die bis 2014 andauerte. Nur 2011 scherte aus. 2007 brachte sogar 905,4 mm Niederschlag! Das Mittel dieser 14 Jahre betrug 668,8 mm, wobei die darin enthaltenen 5 trockenen Jahre diesen Wert dämpften. Sollte das Jahr 2015 am Ende, also am 31. Dezember, insgesamt trocken abgeschlossen haben, dann wäre es das erste trockene Jahr nach einer nassen Periode.
-pwsd- 24.07.2015
*) NACHTRAG zu "KLIMA 30" v. 24.07.2015
Juli 2015 Endsumme 43,3 mm (60 mm)/ Januar bis Juli 2015 Endsumme 246,6 mm (378 mm)
-pwsd- 31.07.2015
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